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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 239 mal aufgerufen
 Artikel über SERPAF, Aktionen, Veranstaltungen etc...
Carina(Admin) Offline



Beiträge: 22

10.09.2005 23:48
We're now a big family Antworten

Zwar schon ein etwas älterer Artikel, aber trotzdem hier in diesem Forum!

Carina(Admin) Offline



Beiträge: 22

10.09.2005 23:49
#2 RE: We're now a big family Antworten

Am 19.11.2003 beging die Marienschule wieder traditionell ihren Buß- und Bettag mit einem Projekttag, der, wie schon im letzten Jahr, im Zeichen von SERPAF stand, einer Kindertagesstätte in Brasilien, in der Straßenkinder aufgenommen, gefördert und betreut werden.

Um angesichts des kurzen Schulhalbjahres nicht zu viel Unterricht ausfallen zu lassen, wurden in diesem Jahr für jede Klasse bzw. Jahrgangsstufe kleine aber interessante und ansprechende Projekte in den Unterrichtsvormittag eingewoben.

So hatte für die Klassen der Jahrgangsstufen 5 und 6 Herr Schmitz, Leiter der gleichnamigen Buchhandlung in Essen-Werden, eine spannende Geschichte über Straßenkinder vorbereitet, mit der er den Schülerinnen den Alltag solcher Kinder aus aller Welt näher brachte. Der gewählte Ausschnitt aus dem Buch Auf eigene Faust zog die Schülerinnen so sehr in ihren Bann, dass es während des 45-minütigen Vortrages von Herrn Schmitz in den jeweiligen Klassenzimmern mucksmäuschenstill war.
“Jetzt können wir uns gut vorstellen, wie die Kinder von SERPAF leben.”, sagte eine Schülerin im Anschluss an den Vortrag nachdenklich.

Die Klassen der Jahrgangsstufe 7 durften im so genannten Kaffeeparcours, geleitet von Frau Tommé und Frau Wilke erfahren, welch langen Weg Kaffee hinter sich hat, bevor er in deutschen Supermärkten zum Verkauf angeboten wird. Die einzelnen sehr anschaulich gestalteten Stationen brachten den Schülerinnen die verschiedenen Etappen näher: das Anpflanzen und Pflücken der Kaffeebohnen, den Transport, das Rösten, das Festlegen des Verkaufspreises usw.. Besonders beeindruckend war für die Schülerinnen zu erfahren, wie hart die Arbeiter auf den Kaffeeplantagen schuften müssen und wie gering der Lohn für diese harte Arbeit ist. Sichtlich betroffen zeigten sie sich, als sie erfuhren, wie so genannte Dumpingpreise letztendlich immer die ohnehin schon geringen Löhne der Arbeiter herunterdrücken. Ihren Eltern wollen sie den Kauf von fair gehandeltem Kaffee empfehlen.
Alternativ konnten die Schülerinnen der 7. Klassen in der Küche der Schule mit Frau Späker und Frau Korpiun brasilianische Spezialitäten herstellen, die nach dem gemeinsamen Gottesdienst verteilt wurden.

Den Schülerinnen der 8.Klassen brachte Frau Hoffmann das Schicksal brasilianischer Straßenkinder in einem Diavortrag näher. Ihre lebhaften Berichte zu den aussagekräftigen Dias zogen die Kinder sichtlich in ihren Bann. Erschrockene Blicke wurden ausgetauscht, als Frau Hoffmann erzählte, dass viele Mädchen brasilianischer Großstädte in ihrem Alter auf dem Strich ihren Lebensunterhalt verdienen müssen und bei brutal vorgenommenen Abtreibungen ihr Leben lassen.

Für die 9.und 10. Klassen hatte sich eine Capoeira Tanzgruppe aus Köln auf den Weg gemacht, um die Schülerinnen in der Turnhalle der Marienschule in die brasilianische Tanz- und Selbstverteidigungsdisziplin einzuführen. Wie gut den Schülerinnen die zum Teil neuartigen Bewegungen zu der exotisch klingenden Musik auf für die Gruppe typischen brasilianischen Instrumenten gefallen hat, zeigte das rege Interesse an einer Weiterführung ebenso, wie der tosende Applaus, der der Gruppe vor und nach ihrer Vorstellung im anschließenden Gottesdienst von den Schülerinnen entgegengebracht wurde.

Die Oberstufenschülerinnen hatten im Generalvikariat Gelegenheit, sich den brasilianischen, mehrfach preisgekrönten Film Central Station anzusehen. In diesem Film begleiteten sie einen kleinen Jungen, der auf den Straßen einer brasilianischen Großstadt zum Halbwaisen wurde, bei seiner Suche nach dem Vater, der irgendwo im Landesinneren wohnt. Die Suche gerät zu einer spannenden Reise quer durch das riesige Land und gibt auf vielfältige Art und Weise Einblick in das südamerikanische Brasilien.

Den Abschluss des Tages bildete ein gemeinsamer ökumenischer Gottesdienst in der evangelischen Kirche, in dem Herr Preus, unterstützt durch ein entsprechendes Video, von der Kindertagesstätte SERPAF berichtete und den Schülerinnen veranschaulichte, welch großen Beitrag ihre Spenden zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben. Eine Schülerin verlas den liebevoll gestalteten Brief eines Kindes aus SERPAF, in dem dieses das Gefühl zum Ausdruck brachte, zusammen mit den Schülerinnen der Marienschule zu einer großen Familie zu gehören. Mit großem Applaus dankten die Schülerinnen den Referenten und Referentinnen des Tages und sammelten schließlich in einer weiteren Kollekte mehr als 562 €, die wiederum der Kindertagesstätte zukommen sollen.
Der Buß- und Bettag 2003: sicherlich ein weiterer und gelungener Schritt auf dem Weg der Vernetzung von Marienschülerinnen und den Kindern von SERPAF.

(Ein Artikel von Ulrike Leipe)

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